Tromsø (Tromsö) – Tag sieben – von Übersichten, Seehunden und Glasfenstern

tromsoe, storsteinen

Sonnenaufgang ist schon um 4.22 h, hat Rebekka vorausgesagt. Davon merkte ich aber noch nichts, ich wachte erst eine Stunde später auf. Draussen am Bug dann schon die erste Überraschung! Ein Regenbogen in den Wolken, der, wie ich später von einem zerzausten Ebenfallsfrühaufsteher lernte, von reflektierenden Eispartikeln erzeugt wird. Ein Eisbogen also, wie ein Halo der Sonne. Schöner Tageseinstieg.

Ich schloss mich heute einer Tour an, die uns zuerst auf den Hausberg von Tromsø führt, dem Storsteinen. Wahnsinnsaussicht! Und saumässig kalt ist es dort oben! Da ich meine Handschuhe in der Kabine vergessen habe, frieren meine Finger innert Kürze fast ab. War echt keine gute Idee, das mit dem Vergessen. Ja nu. Die Über- und Weitsicht ist aber überwältigend. Das Wetterglück auch.

Tromso, Ishavskatedralen, the Arctic Cathedral

Hinunter schweben mit der Fjellheisen ist nichts für diejenigen mit Höhenangst, das rauffahren war einfacher, auch wenn das keinen Sinn ergibt. Der Weg zur Ishavskatedralen, die Eismeerkathedrale, war kurz, die Kathedrale prägnant. Weiss und spitz ragt sie in den Himmel. Tolle Architektur, das mit dem Lichteinfall an den Seiten ist genial und der Sigrist hängt grad die Seitenzahlen der Lieder für den morgigen Tag auf. Alltag at Ishavskatedralen.

Draussen fotografierte ich eine indische Familie, die zuerst alle ganz konzentriert in meine Richtung schauten. Ich verstand das nicht und wollte grad nachfragen, was denn so erst sei an der ganzen Sache, als der Grossvater irgendetwas sagte, was alle in schallendes Gelächter ausbrechen liess. Das gab ja Fotos!

Polaria

Als letzte Station besuchten wir das Polaris. Auch hier, die Architektur ist aufgeschichteten Eisplatten nachempfunden und echt grossartig! Im Museum werden Ausstellungen zu den Polarregionen Nord und Süd, sowie der Barentssee gezeigt und es gibt ein Aquarium mit Seehunden und Bartrobben. Die sind echt lustig, da ein Tunnel unter dem Wasser durchführt und die Tiere um einem herumschwimmen. Ich könnte ewig zusehen, das als Bild einzufangen ist aber beinahe unmöglich, die sind so schnell!

Der Himmel machte dicht, alles plötzlich grau in grau, die Bar füllte sich mit Lesenden und die Neuankömmlinge testeten erst mal die Drinks. Heute Nacht soll es auf dem offenen Meer kleinere Wellen geben, wie Bjørn angekündigt hat, wobei bei der Expeditionscrew 2 m klein sind. Da die Nacht eh kurz wird, weil die Sommerzeit Einzug hält, machen höhere Wellen wohl nicht mehr viel Unterschied. Oder doch? Was weiss ich denn! Sicher ist, dass es morgen früh losgeht, der Hafen liegt in Honningsvåg, wo uns nur noch 33 km vom Nordkap trennen! Ich hoffe auf einen nebelfreien Tag, präsente Handschuhe, warme Füsse und wohlgesonnene Götter.

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